Umweltprämie
Die Umweltprämie war eine bei den Autofahrern sehr beliebte staatliche Subvention in einer Höhe von 2.500,– Euro pro verschrottetem Altfahrzeug, die als eine Wirtschaftsförderungsmaßnahme ein Gesamtvolumen von 5 Milliarden Euro erreichte.
Diese Umweltprämie verband die Wirtschaftsförderung mit dem ökologischen Gedanken. Wer im Jahr 2009 ein neues Auto gekauft hat und sein altes verschrotten ließt, der konnte von einer Einmalzahlung profitieren. Der Grundgedanke daran war und ist, dass modernere Fahrzeuge durch bessere Motoren und
den zunehmenden Einsatz von Leichtbauteilen eine bessere Energieeffizienz haben, als die verschrotteten Fahrzeuge. Zudem lief die Beantragung und Auszahlung vergleichsweise unbürokratisch ab: Es genügte der rechtzeitige Antrag, die Bescheinigung der Verschrottung durch ein zugelassenes Unternehmen und Kaufunterlagen für das neue Fahrzeug. Die Umweltprämie war eine der besten Ideen der Regierung, denn außer dem erwünschten Konjunkturankurbelungseffekt stellte sie das Automobil wieder als nicht umweltschädliches Verkehrsmittel dar. Für die Autoversicherung ergaben sich hierbei lediglich indirekte Auswirkungen dadurch, dass der Bestand an Altfahrzeugen über 9 Jahren erheblich gesenkt werden konnte. An der Umweltprämie gibt es nur wenig Kritik, ein Punkt ist allerdings berechtigt: Wer ein Auto verschrotten ließ musste kein Auto einer niedrigeren PS-Zahl oder besseren Umweltklasse kaufen. Deshalb gab es sicherlich einen kleinen Mitnahmeeffekt, der nicht ins Gewicht fiel. Faszinierend ist allerdings die Festlegung auf einen festen Einmalbetrag, anstatt einer prozentualen Zuzahlung. Damit wurde erstmals dem Umweltgedanken Rechnung getragen: Für den Kauf eines kleinen, energiesparenden Fahrzeuges war der Festbetrag ein relativ größerer Anreiz, als für ein Oberklassefahrzeug.
Interessant an der Umweltprämie ist, dass sie nicht nur in Deutschland eingeführt worden ist. In Frankreich gab es eine ähnliche Prämie und in den USA ein Programm mit dem für deutsche Ohren seltsamen Namen “cash for clunkers”.