Der Rabattretter ist einer derjenigen Begriffe aus der Welt der Kfz-Versicherungen, den man erfinden müsste sofern es ihn noch nicht gibt, denn: Wer den Rabattretter verstehen will, der sollte einen kurzen Blick auf seine aktuelle Versicherungsrechnung werfen.

Der Gesamtbetrag der Versicherung ergibt sich nämlich aus der vereinbarten Leistung, einer Typklasse, einer Regionalklasse und dem eigenen Fahrverhalten. Wer ein Jahr lang keinen Unfall bei der Versicherung zur Erstatttung einreicht, der kommt oft in eine bessere Schadensfreiheitsklasse. Diese sind oft nach Jahren nummeriert. Were also SF12 hat, der hat 12 Jahre lang in die Haftpflicht einbezahlt und keinen Schaden gemeldet. Beim ersten Unfall würde ohne einen Rabattretter sofort die Zurückstufung in eine niedrigere, schlechtere Schadensfreiheitsklasse erfolgen. Um aber die negativen Auswirkungen des allerersten Unfalls nach langer Zeit abzumidlern, hat man sich den Rabattretter einfallen lassen. Dabei bleibt der erste Unfall für den Kfz-Halter folgenlos und er verbleibt beispielsweise dieses und nächstes Jahr in der bisher erreichten Schadenfreiheitsklasse. Damit werden extreme Sprünge von 35 % auf 55 % des Beitrages vermieden. Damit ist ein zusätzlicher, positiver Beitrag für die Verkehrsmoral verbunden: Unfallflucht lohnt sich also noch weniger, wenn der erste Unfall keinerlei negativen Konsequenzen hat.